SRL steht als Abkürzung für Serial und ist eine Modememulation, die ähnlich wie der
UNIX-Befehl cat(1) einen Datenstrom einlesen und wieder anzeigen kann aber eben jenen Datenstrom zusätzlich mit
einer angegebenen Geschwindigkeit wiedergibt, so, wie früher Terminals, die hinter Modems mit langsamen
Übertragungsraten die Inhalte langsam aufgebaut haben. SRL ermöglicht also, die User-Experience der
Achtzigerjahre wieder zu erleben, wo es teils eine Minute gedauert hat, bis eine Seite einer alten
Mailbox mithilfe eines
Akustikkopplers vollständig
geladen war.
SRL wird in drei verschiedenen Implementationen in einem Archiv gemeinsam ausgeliefert:
- Als unmittelbar nutzbares Shell-Skript für die klassische POSIX-Bourne-Shell (srl.sh),
- als unmittelbar nutzbares Shell-Skript für die Korn-Shell (srl.ksh) und
- als C-Programm im Quelltext (srl.c).
Letzteres wird zum Service bereits
vorkompiliert als direkt ausführbares
DOS-, respektive
Windows-Binary mitgeliefert (
srl16.exe, respektive
srl32.exe).
Für alle anderen POSIX-basierten Systeme muss das Programm mit einem
C-Compiler kompiliert werden. Dafür
steht das mitgelieferte
Makefile zur Verfügung, das das Programm vollautomatisch für das eigene
Betriebssystem übersetzt und mitsamt der mitgelieferten Manpage (
srl.1) an die richtigen Orte kopiert, sodass
man sich um nichts weiteres kümmern muss (Details dazu siehe unten).
Wie installiere ich srl.c und wie kann ich es wieder entfernen?
SRL bringt neben der Quelltextdatei srl.c ein Makefile mit, welches die Abläufe um
Kompilation, Installation und Deinstallation steuert. Um das Makefile auszuführen, muss zunächst in das
Arbeitsverzeichnis gewechselt werden, in dem die Dateien liegen. Dort wird make(1) mit
Root-Rechten wie folgt ausgeführt:
# make install clean
Dadruch wird das Programm gebaut, gelinkt und als ausführbares
srl im Arbeitsverzeichnis abgelegt. Danach werden
das Kompilat mitsamt der mitgelieferten Manpage
srl.1 an die richtigen Orte kopiert. Abschließend macht das
Skript wieder sauber im Arbeitsverzeichnis und löscht das nach Installation überflüssige Kompilat.
Mit
# make uninstall
werden die installierten Dateien im Zielsystem wieder restlos entfernt. Dazu sind selbstverständlich wieder
Root-Rechte erforderlich.
Wie bedient sich srl (die C-Version)?
Dies entnehmen Sie bitte der mitgelieferten Manpage, die sowohl als ROFF-, als auch als
PDF-Variante vorliegt.
Wie bedient sich srl.sh (das Shell-Skript)?
srl.sh enthält in seinen Kommentaren Beispiele zur Benutzung. So kann es über vier verschiedene Weisen
bedient werden:
- Liest von der Standardeingabe stdin und gibt die Eingabe analog zu cat(1) wieder aus:
$ ./srl.sh
- Liest von stdin und gibt die Eingabe mit einer Geschwindigkeit von 300 Baud wieder aus:
$ ./srl.sh 300
- Liest die Datei file.txt und gibt sie wieder analog zu cat(1) aus:
$ ./srl.sh file.txt
- Liest die Datei file.txt und gibt sie mit einer Geschwindigkeit von 300 Baud wieder aus:
$ ./srl.sh file.txt 300
srl.sh kann aber auch über die Pipe (|) nach der Weise wie Nr. 1 oder 2 angesprochen werden, indem man einen Datenstrom in die
Standardeingabe des Programms umleitet:
Beispiel:
$ cat file.txt | ./srl.sh 300
Die Eingabe wird in diesem Fall mit einer Symbolate von 300 Baud wiedergegeben.
SRL:
Link zum Herunterladen: srl.zip (59 KiB).